ORGANIZATION FITS STRATEGY - Die stärkste Kraft einer Organsiation ist ihr System

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von Andreas Lange Januar 31, 2021 3 Minuten Lesezeit

Effizienz vs. Effektivität – 3 Geheimnisse

  • Die große Frage: was ist wann besser?
  • Was ist der Unterschied?
  • Die Basis aller Strategien

Wer nach Performance, Strategien, Lösungen und Erklärungen sucht - sollte die drei Geheimnisse hinter Effizienz und Effektivität kennen. Und was das mit Videorekordern und Diesel zu tun hat - erfährst du in diesem Beitrag oder Video.

Es kommt nicht darauf an, Fachbegriffe oder Vokabeln zu lernen. Auch stellt sich nicht die Frage, was besser oder schlechter ist. Wir wollen vielmehr die nutzbaren Unterschiede erkennen. Wer die Unterschiede zwischen zwei Begriffen oder Vokabeln kennt, der erhält mehr Entscheidungssicherheit und mehr strategische Varianz. Und hierbei ist es am Ende vollkommen egal, welchen erkanntem Unterschied man welcher Vokabel zuordnet.

"Effizienz will die Dinge richtig machen und Effektivität will das Richtige tun", so lautet die Definition von Peter Drucker.

Auf der Suche nach den drei Geheimnissen müssen wir uns zunächst die Unterschiede ansehen. 

 

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Szenario 1: Wir möchten einen Baum fällen und greifen in diesem Fall wohl besser zur Axt, statt zum Messer. Mit einer Motorsäge geht dies noch effizienter – bezogen auf die Zeit pro Baum.

Arbeiten, welche sich ständig wiederholen, sollten wir optimal durchführen. In der Wiederholung lohnt das Streben nach mehr Effizienz. Effektivität soll hingegen die Frage beantworten, ob wir diesen Baum tatsächlich fällen müssen. 

Szenario 2: Wir befinden uns also auf einem Weg von A-nach-B und sehen keine Chance, an dem vor uns stehendem Baum vorbeizukommen. Reicht uns dies als Grund, diesen Baum vor uns fällen? 

Schauen wir uns besser mal das ganze Bild von oben an: Linksherum existiert anscheinend ein alternativer Weg. Zwar ist die rechte Strecke kürzer, doch linksherum geht es schneller, denn hier ersparen wir uns die aufwendigen Fällarbeiten. 

Für das erstes Geheimnis müssen wir jetzt tiefer in das zweite Szenario einsteigen. Denn die Frage nach dem richtigen Weg bedeutet der Effektivität auf der Spur zu sein. Und diese Effektivitätsfrage verlangt möglichst genaue Zielangaben.

Die einfache Aussage von A-nach-B reicht hier nicht mehr aus. Schnell von A-nach-B wäre ein präziseres Ziel. Und diesem Fall nehmen wir wohl am besten den linken und weiteren Weg ohne Baum. Links herum ist als hier effektiver.

Müssen wir hingegen jeden Tag schnell von A-nach-B, dann bringt uns Fällen mehr Effizienz: Ein einmaliger Mehraufwand wird fortan von einem kürzeren Weg profitieren. 

Unser erstes Geheimnis:Um über Effizienz und Effektivität besser befinden zu können, benötigen wir möglichstgenaue Ziele. Und es sollten möglichst die richtigen Ziele sein, aber dies ist ein anderes Thema!

Unser zweites Geheimnis: Es kommt auch auf die richtige Flughöhe und die richtige Perspektive an. 

  • Die passende Flughöhe macht uns unabhängiger von unscharfen und auch unabhängiger von unbekannten Zielen. 
  • Die richtigen Perspektiven helfen uns Effizienzen für die richtige Seite zu heben. Und das ist wiederum das, was wahre Effektivität wirklich ausmacht!

Verwenden wir nun die erkannten Unterscheide in der Praxis:

Im Kleinen:

Elektronisch schreiben und versenden wir schneller Texte, als uns dies mit handgeschriebenen Briefen möglich ist. Automatismen (Effizienz), wie fertige Textbausteine, sind jedoch schnell mal am Thema vorbei. Und so können in gewissen Fällen, selbst handgeschriebene Briefe mehr bewegen, also effektiver sein.

Ähnlich verhält es sich bei persönlichen Verkaufs- oder Beratungsgesprächen. Sie sind zwar ineffizient im Aufwand, aber bei komplexen Themenstellungen, da dürften sie jedoch effektiver im Ergebnis sein. Zumindest dann, wenn wir die Perspektive des Kunden einnehmen? Die Frage nach mehr Effektivität lautet: Für wen soll es effizient sein? Für den Berater oder für den Kunden? 

Im Großen:

Unternehmen optimieren ständig ihre Fertigung, Auslieferung und Produkte, denn sie sind auf positive Erträge angewiesen. Beim ständigen Optimieren von unzähligen Details übersehen Unternehmen häufig, dass ihre Kunden bereits auf der Suche nach einem anderen Produkt sind.

Warum wurde 1996 immer noch an schnelleren Bandvorläufen für Videorekorder gearbeitet und das, obwohl bereits die ersten DVDs auf dem Markt waren. Warum hat VW sich stur auf die Effizienz von Dieselmotoren konzentriert, obwohl die E-Mobilität bereits auf dem Vormarsch war. 

Wenn der Aufwand für den nächsten Effizienzschritt zu groß wird, sehen wir mal vom Schummeln ab, dann ist dies ein alarmierendes Zeichen dafür, sich nicht mehr auf dem richtigen Weg zu befinden.

Hier liegt das dritte Geheimnis: Prüft die Verhältnismäßigkeit im Aufwand für den nächsten Effizienzschritt und deutet die Zeichen. Lohnt die nächste Verbesserung wirklich noch oder sollten wir vielleicht etwas Neues tun?

  • Wir optimieren gerne und mit viel Leidenschaft, dass - was wir bereits gut kennen. Hier fühlen wir uns sicher - oftmals zu lange.
  • Wir organisieren jedoch selten das richtige Timing - von den nächsten anstehenden Effizienzschritten.

Uns heute so zu organisieren, dass wir morgen noch auf dem richtigen Weg sind, dies verstehen wir als Aufgabe von SAOS und diesem Blog.

 

Andreas Lange - Consultant - Speaker - Autor

E-Mail: Andreas.Lange@SAOS.one

Andreas Lange
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